Chronik der Judoabteilung
Im März 1990 wollten drei begeisterte Judo-Anhänger, Rudi Bauer,
Gerhard Ott und Peter Hücker, diese neue Sportart im FC Stöckach anbieten.
Um die Nachfrage und weitere Anhänger ausfindig zu machen, wurde beschlossen, erst einmal einen Übungskurs in der Igensdorfer Schulturnhalle anzubieten. Da noch keine Judomatten vorhanden waren, wurde nur Selbstverteidigung trainiert. Im Laufe des Jahres 1990 hatte sich bereits eine Gruppe von 35 Personen etabliert. Am 16. 11.1990 zeigten sich die ersten Erfolge des Übungskurses: mehrere Teilnehmer legten die Leistungsprüfung zum 5. Kyu, dem Gelbgurt in Jiu-Jitsu ab. Parallel zu diesem Kurs lief vom Frühjahr bis Sommer 1990 ein Frauen-Selbstverteidigungskurs mit gutem Erfolg.
Zur Vereinsausschusssitzung des FC Stöckach im Januar 1991 konnte der vielversprechende Abschluss des „Probejahres“ gemeldet werden; die Judogruppe war auf 52 Anhänger gewachsen. Somit stand der Gründung der Judoabteilung nichts mehr im Wege: am 26.01.1991 wurde die Judoabteilung von 14 Mitgliedern gegründet. Als Abteilungsleiter wurde Peter Drewicke, als Abteilungskassier Peter Hücker und als Fachjugendleiter Gerhard Ott gewählt. Nach Erhalt der 100 m2 Judomatten im August 1991 konnte mit dem Judotraining begonnen werden. Als einer der qualifiziertesten Trainer der Region stand Rudi Bauer, 3. DAN, zur Verfügung. Zudem stieß Dieter Marx, ebenfalls 3. DAN, zu uns. Im November legten Peter Drewicke, Peter Hücker und Gerhard Ott die Prüfung für den Übungsleiterschein A mit Erfolg ab.
Ein besonderes Highlight gab es im November 1991 zu feiern: das 1000ste Mitglied des FC Stöckach, der fünfjährige Jörg Schleifer, kam aus den Reihen der Judokas.
1992 stieg die Anzahl der Mitglieder auf 92, so dass ab Mitte Oktober ein zusätzlicher Trainingsabend eingerichtet wurde und nun neben freitags auch mittwochs trainiert wurde. Am 10.04.1992 konnte die erste Gürtelprüfung mit 19 Prüflingen im Judo durchgeführt werden. Ein fester Bestandteil war mittlerweile die Frauenselbstverteidigung geworden, die von Peter Hücker trainiert wurde. Ende 1992 wurden weitere 30 m2 Matten angeschafft.
Im Oktober und November 1992 erfolgte die erste Teilnahme an Meisterschaften: Mathias Röhrer belegte den 3. Platz bei den Oberfränkischen Einzelmeisterschaften in Bayreuth und Stephanie Eckert, Marina Eckert und Katja Heinze jeweils den 2. Platz der jeweiligen Gewichtsklasse bei den Kreis- und Einzelmeisterschaften in Bayreuth.
Für die Austragung von Wettkämpfen und für weitere Trainingsmöglichkeiten war es nötig, Ende 1993 noch einmal 100 m2 Matten anzuschaffen – die Judoabteilung war inzwischen auf 125 Mitglieder angewachsen.
Am 22.10.1993 erfolgte die erste und erfolgreiche Prüfung der Damenselbstverteidigung, Goshin Jitsu mit 7 Teilnehmerinnen und am 19.11.1993 die erste Vereinsmeisterschaft, mit Sarah Starnitzky und Bernd Hopfengärtner als Sieger.
Die weiteren Jahre wurden geprägt von Teilnahmen an Trainerausbildungen, Ranglistenturnieren, Vereinsmannschaftsmeisterschaften und internen Vereinsmeisterschaften sowie Gürtelprüfungen. Besonders in Erinnerung geblieben ist das 1. Ranglistenturnier Jugend C/D männlich im Januar 1995. Mit 116 Judokämpfern, 8 Kampfrichtern, mit insgesamt 280 Anwesenden und 200 m2 ausgelegten Matten wurde die Kapazitätsgrenze der Lindelberghalle erreicht. Drei 3. Plätze mit Bernd Merkl, Johannes Horras und Georg Zirzow waren im hart umkämpften Teilnehmerfeld der Erfolg.
Den ersten Schwarzgurt erreichte Gerhard Ott in Goshin Jitsu im Juli 1995. Im November 1995 absolvierten Verena Kummeth und Helene Drewicke die Ausbildung ÜL-A-Schein mit Erfolg. Ab Februar 1996 sind beide als zusätzliche Judotrainer aktiv. Peter Hücker musste aus beruflichen Gründen seine Trainertätigkeit vorübergehend aussetzen, Gerhard Ott übernahm dann die SV- Gruppe für Kinder und Jugendliche und wurde ab 1998 von Norbert Penkwitz unterstützt, von 2000 bis 2009 leitete Matthias Holzmann die Erwachsenenselbstverteidigung.
Trainer von links nach rechts: Norbert Penkwitz, Sandra Ott, Verena Kummeth, Helene Trautmann, Peter Drewicke, Gerhard Ott
Neben sportlichen Tätigkeiten, wie z. B. Trainingslager in der Edelweißhütte bei Happurg, gab es auch viele gesellige Veranstaltungen: Wochenendausflüge nach Urfeld, Walchensee mit Schlauchbootfahrt auf der Isar, Wanderung im Karwendel-Gebirge, Jugendherberge am Fichtelsee, Skifahren in Ellmau/Scheffau, Kanufahrten auf der Donau, Abenteuer auf Burg Hoheneck, Greifvögel-Vorführung in Riedenburg, Orientierungslauf mit Lagerfeuer und Zeltübernachtung etc. sowie Sommerfeste mit selbst gegrilltem Spanferkel und die Teilnahme an Marktfestumzügen. Immer wieder begeisterten die Kampfsportler auch bei Vorführungen, wie am Seniorennachmittag und bei diversen Festen.
Aus der anfänglich angebotenen Selbstverteidigungsgruppe für Frauen hatte sich eine gemischte Gruppe gebildet. Erstmalig 1999, am 11.12.1999, wurde in Stöckach der Landeslehrgang des Goshin-Jitsu-Verbandes Bayern ausgetragen, mit gleich über 70 Teilnehmern ein voller Erfolg. Seitdem findet der Lehrgang jedes Jahr bei uns statt.
Ab 2001 trainierte Peter Hücker wieder Judo und zwar die Fortgeschrittenen-Gruppe. Im November 2002 wurde Helene Drewicke mit dem 1. DAN und im November 2004 mit dem 2. DAN in Goshin Jitsu ausgezeichnet. Bei der Neuwahl am 17.01.2003 ergab sich eine komplette Änderung: die Abteilungsleitung übernahm Helene Drewicke, stellvertretender Abteilungsleiter wurde Matthias Holzmann, Kassier wurde Verena Kummeth.
Von 2002 bis 2008 waren die Judokas beim Ferienprogramm aktiv. Ab 2008 unterstützte uns Peter Greiner, 2. DAN Judo, aus Bamberg beim Training sowie die Nachwuchstrainer Denise Seitz, Andreas Hackl, Johannes Schneider, Hannes Zirzow im Judo und Florian Buchner in der Selbstverteidigung.
Gürtelprüfung 2010
Hintere Reihe: Helene Drewicke, Jennifer Daut, Denise Seitz, Peter Hücker, Peter Greiner
Vordere Reihe: Dirk Penner, Andreas Hackl, Martin Weber, Johannes Schneider
Training 2010
Immer begeistert angenommen wurden Aktionen wie „Judo um Mitternacht (wir trainieren von 22:30 Uhr bis 24:00 Uhr)“ und „Mutter-Vater-Kind-Judo“ oder „Budo-Brunch“.
Mutter-Vater-Kind-Judo
2012 und 2013 beteiligte sich die Judoabteilung an der Mittagsbetreuung der Grundschule.
Aus beruflichen Gründen mussten Peter Hücker und Helene Drewicke 2015 die Trainertätigkeit aufgeben, Judo wird seither von Dirk Penner und Peter Drewicke trainiert.
Vereinsmeisterschaft 2013 mit Thomas Loch, Bezirksvorsitzender BJV Oberfranken
Eine Bereicherung für die Selbstverteidigung ist Trainer Detlef Edenhofer, 7. DAN Ninjutsu, 5. DAN Bujinkan Budo Taijutsu, 3. DAN Goshin Jitsu, der 2010 zu uns stieß und die SV-Gruppe von Gerhard Ott übernahm. Durch Studien in Japan und - unter anderem durch die erfolgreich bestandene Prüfung, den Sakki-Test - ist Detlef berechtigt, den Titel Shidoshi = Lehrer der Kriegskünste zu tragen und Prüfungen im Bujinkan abzunehmen. Unter seiner Leitung werden mittlerweile 2 Gruppen erfolgreich trainiert.
Ein besonderes Jubiläum – das 25jährige Bestehen - feierte die Judoabteilung 2016 mit einer Fahrt ins Keltendorf Gabreta und zum Waldwipfelpfad St. Englmar sowie dem Jubiläumslehrgang am 29.10.2016. Gründungsmitglied Rudi Bauer, mittlerweile mit dem 9. DAN Goshin Jitsu und dem 5. DAN Judo ausgezeichnet, sowie Peter Greiner und Detlef Edenhofner gaben interessante und lehrreiche Einblicke in verschiedene Kampfsportarten. Das gelungene Seminar wurde durch eine beeindruckende TAIKO Vorführung - Japanisches Trommeln - abgerundet.
Herzliches Dankeschön an alle, die die Abteilung gegründet, aufgebaut und sich über all die Jahre erfolgreich eingebracht
haben.
Sowohl in der Selbstverteidigung als auch beim Judo steht im Vordergrund das Prinzip „Siegen durch nachgeben“, auch wichtig sind das gegenseitige Verständnis und die Verantwortung für den
Partner, nicht zu vergessen die Werte der Etikette.
„Judo ist – in letzter Konsequenz –
der höchst wirksame Gebrauch von Geist und Körper
zu dem Zweck,
sich selbst zu einer reifen Persönlichkeit zu entwickeln
und einen Beitrag zum Wohlergehen der Welt zu leisten.“
(Jigoro Kano, Judo-Begründer)